»Die Box« – der Klassiker von Günter Grass als ungekürzte Lesung von NDR Kultur bei Der Audio Verlag
An der Schnittstelle zwischen Fiktion und Realität erzählt Günter Grass die Geschichte rund um »Die Box«. Die Rede ist dabei von einer Agfa-Kastenkamera – ein Relikt der 30er-Jahre und eine Schatzkiste voll von Erinnerungen ihrer Besitzerin. Dabei vermag die Box weitaus mehr als nur die Realität abzubilden: Sie beschwört vergangene und zukünftige Momente in ihrer Flüchtigkeit herauf und wird so zum Dreh- und Angelpunkt von Grass’ Familiengeschichte.
»Es war einmal ein Vater, der rief, weil alt geworden, seine Söhne und Töchter zusammen.«
Erzählt wird dieses Märchen vom altgewordenen Familienvater, der seine Kinder um sich schart, um aus vielen Jahrzehnten Familiengeschichte berichten zu lassen. Im Zentrum steht dabei immer wieder das »Mariechen aus Masuren«, die Fotografin hinter der sagenhaften Kastenkamera. Ihrer Figur liegt tatsächlich die Fotografin Maria Rama zugrunde, der Grass die Erzählung widmete. Sie dokumentierte über Jahre hinweg das Leben der Familie Grass und ist damit die entscheidende Gestalt, in der sich der autobiographische Ansatz des Werkes offenbart. »Die Box«, hier zu hören in der ungekürzten Lesung von NDR Kultur, ist nach seinem Roman »Beim Häuten der Zwiebel« das zweite autobiographische Werk des Autors, der die wahren Begebenheiten der Geschichte geschickt mit ihrer fiktionalen Grenzenlosigkeit verwebt.
Ein autobiographischer Hörbuch-Klassiker, produziert von NDR Kultur
Der märchenhafte Charakter, der die autobiografische Erzählung prägt, tritt erst im Hörbuch vollständig zum Vorschein. Günter Grass, der die Hörbücher zu seinen Werken stets selbst einlas, nimmt die Rolle des Erzählers mit natürlicher Leichtigkeit ein und wahrt doch die notwendige Distanz, um den fantasiegetriebenen Elementen der Geschichte den Raum für ihre Entfaltung zu gewähren. Die ungekürzte Lesung des Klassikers ist bei DAV als Hörbuch auf 1 mp3-CD erhältlich.