Der eindrucksvolle Antikriegsroman von Arnold Zweig in der Reihe »Große Werke. Große Stimmen«
Als »Der Streit um den Sergeanten Grischa« 1927 erschien, bejubelte Kurt Tucholsky ihn als »Friedensroman«, weil er die Menschen über die Schrecken des Krieges wirksamer aufkläre, als alle Propagandaaufsätze. Der Roman um Grischa, einen braven Soldaten, der Opfer der preußischen Kriegsmaschinerie wird, war eines der ersten deutschsprachigen Werke, die sich kritisch mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzten. Die internationale Anerkennung folgte auf dem Fuße. Bereits 1928 gab es eine amerikanische Übersetzung und ein Jahr darauf wurde die Geschichte in den USA verfilmt. Im Zuge des nach Erich Maria Remarques »Im Westen nichts Neues« einsetzenden Booms der Antikriegsbücher wurde der Titel auch in Deutschland ein Erfolg. Bevor der Roman 1933 von den Nazis verboten und verbrannt wurde, hatte er sich 300.000 Mal verkauft. Der österreichische Schauspieler Wolfram Berger bringt diesen Klassiker der Antikriegsliteratur in all seinen Facetten zum Leuchten. Die gekürzte Lesung wurde vom MDR produziert und erscheint als Hörbuch auf 1 mp3-CD.
Ein Streit um Kompetenzen, ein einfacher Soldat, der zwischen die Fronten gerät, ein Mord – Arnold Zweigs Meisterwerk als Hörbuch
1917, während des 1. Weltkriegs. Der russische Soldat Grigorij Iljitsch Paprotkin, genannt Grischa, befindet sich in deutscher Kriegsgefangenschaft und vergeht vor Sehnsucht nach seiner Frau und der neugeborenen Tochter. Nach seiner gelungenen Flucht aus dem Lager »Ober Ost« bekommt er Hilfe von der Partisanin Babka, die sich in den braven Grischa verliebt hat. Sie versorgt ihn mit gefälschten Papieren eines kürzlich verstorbenen russischen Deserteurs. Doch diese bieten nicht den gewünschten Schutz, sondern bringen Grischa in Lebensgefahr. Was beide nicht wissen: Der Deserteur gilt bei den Deutschen als Spion und soll hingerichtet werden. Als Grischa gefasst wird, nützt ihm auch das Enthüllen seiner wahren Identität nichts mehr. Ein Ziehen und Zerren um Grischa entspinnt sich, denn während einige Offiziere und Babka versuchen, ihn vor dem Tod zu retten, besteht General Schieffenzahn, ein literarisches Abbild Ludendorffs, auf die Hinrichtung, weil er seine Kompetenz bedroht sieht.
Arnold Zweig benötigt keine Materialschlachten oder Szenen des Massensterbens, um die Unmenschlichkeit des Krieges darzustellen. Anhand der ganz persönlichen Geschichte des braven Grischa, der in die Mühlen der preußischen Kriegsmaschinerie gerät, gelingt ihm mit »Der Streit um den Sergeanten Grischa« ein aufrüttelndes Plädoyer für den Frieden, ein Meisterwerk.
Ein großer Antikriegsroman: »Der Streit um den Sergeanten Grischa«, gelesen von Wolfram Berger als Hörbuch bei DAV
Nach Engagements an wichtigen Theatern in Basel, Zürich, Stuttgart und Bochum ist der in Graz geborene Schauspieler Wolfram Berger seit 1980 freischaffend. Neben Fernsehrollen und eigenen Theaterproduktionen ist die Arbeit mit dem Mikrofon seine große Leidenschaft.
Arnold Zweigs Meisterwerk der Antikriegsliteratur ist der erste Roman des Zyklus »Der große Krieg der weißen Männer«, der den Ersten Weltkrieg behandelt. Die vom MDR produzierte gekürzte Lesung erscheint in der DAV-Edition »Große Werke. Große Stimmen«.